Heckumbau erfolgreich beendet
von Nicola Möckli (Kommentare: 0)
Text: Nadine und Lukas
Während sich die meisten OYS-Mitglieder vom Skisport-Wochenende erholten, machte sich die Unterhaltscrew auf den Weg nach Südfrankreich in Richtung Vellamo.
Der Heckumbau begann bei sonnigen 18 Grad in Port Louis, Südfrankreich. Mit dabei waren Fabian Gafner, Timon Brändli, Lukas Ruppen, Hans Fischer, Filip Wieland und Nadine Schönholzer. Durch die warme Luft trocknete das Epoxidharz sehr schnell, wodurch wir in der ersten Woche zügig vorankamen. Hans machte sich kurz vor Ostern wieder auf den Rückweg in die Schweiz.
Auch auf der Vellamo kam der Osterhase vorbei. Bei jeder Schublade, Backskiste oder Tasse kam ein Osterei zum Vorschein, was jedem Crewmitglied beim Öffnen ein Lächeln auf die Lippen zauberte.
Trotz der Ostereiersuche wurde fleissig weitergearbeitet. So konnten wir die Verlängerung ans Boot kleben, überlaminieren und spachteln. Mit neuen Ruderlagern und einem neuen Quadranten steuerten wir das erste Mal in die zweite Woche.
In der zweiten Woche bekamen wir neue Unterstützung von Carmen Knöpfel, Paul Simon, Fränzi Rölli und Lukas Helfenstein, die wir dringend benötigten, denn das Wetter wurde schlechter. Laminieren bei ca. 40 Knoten Seitenwind und starkem Regen war für uns eine neue Erfahrung. Dies zerrte auch an unseren Nerven. Mit Planen und Holzkonstruktionen versuchten wir, uns Schutz zu bauen, den der Wind uns immer wieder streitig machte. Ausserdem bauten wir einen Regenwasser-Sperrdamm, um das ablaufende Wasser über Deck umzuleiten und das Laminat trocken zu halten. Trotz der widrigen Wetterbedingungen und der herausfordernden Arbeitsbedingungen konnten wir dank des engagierten Teams Fortschritte erzielen. Die Zusammenarbeit und der Einsatz jedes Einzelnen waren beeindruckend und trieben uns an, unser Bestes zu geben.
Mitte der Woche kam die Sonne wieder. So konnten MOB-Tasten (Man Overboard) an beiden Steuerständen installiert werden, um im Notfall schnell reagieren zu können. Die Gangway erhielt eine gründliche Behandlung, indem sie geschliffen und anschliessend geölt wurde. Wir nutzten die Gelegenheit, um die frisch gewaschenen Ölkleider zu imprägnieren. Eine neue Notpinne durfte auch nicht fehlen. Auch nutzten wir die Sonnenstrahlen, um das Unterwasser zu bestreichen. Nicht vergessen darf man dabei die Auswinterungsarbeiten. Diese begannen wir ebenfalls Mitte der Woche abzuarbeiten. Des Weiteren wurde ein umfangreicher Service am Generator durchgeführt sowie eine neue Lösung für die Frischluftzufuhr gefunden, um sicherzustellen, dass er zuverlässig und effektiv arbeitet. Auch wurde im Innenbereich der Boden vor den WC ersetzt. Die Wassersysteme wurden befüllt und in Betrieb genommen sowie die Heizung, was viele bei den kalten Temperaturen freute.
Für die Matratzen gab es neue Schonbezüge und Kissen, auch die Bettbezüge wurden ersetzt. In die neuen Schwimmwesten wurde je ein AIS-Notsender eingebaut. Dies benötigte am Anfang sehr viel Geduld, da uns die Antenne mehrmals herausrutschte und sie mühsam wieder eingerollt werden musste. Mit der Zeit wurde das Handling immer besser, und die Antenne blieb drin.
Die Woche verging wie im Flug, schon mussten wir wieder ans nach Hause fahren denken. Alles wurde in den Anhänger verräumt und sicher verstaut. Timon, Fränzi, Lukas, Fabian und Lukas verliessen am Sonntag Südfrankreich. Paul und Carmen entschieden sich, bis Dienstag zu bleiben, um Filip und Nadine weiter zu unterstützen. In dieser Zeit wurde das neue Heck angeschliffen und weiss lackiert. Zum Schluss kam noch das Grip-Deck auf das lackierte Heck.
Leider musste der Einwasserungstermin aus gesundheitlichen Gründen verschoben werden. Doch am Donnerstagnachmittag war es dann endlich so weit, Vellamo kam wieder ins Wasser. Vellamo wurde nach erfolgreichem Heckumbau (2 Fuß länger) endlich wieder eingewassert. Der erfahrene Kranführer führte die schwierige Aufgabe mit super Präzision aus, und der Katamaran glitt sanft zurück ins Wasser. Ein beeindruckender Moment für Filip und Nadine.
Da die beiden nicht zu 100% einsatzfähig waren und noch einiges an Arbeit zu erledigen war, entschied sich Damian, einen Tag früher anzureisen, um die beiden zu unterstützen.
Nach ca. 900 Stunden geleisteter Umbauarbeiten schwimmt Vellamo nun mit mindestens 100 kg weniger schwerem Heck, Wasserlinie 10 cm erhöht und mehr Auftrieb durch das längere Heck. Erste Segeltests haben zufriedenstellende Ergebnisse geliefert und die nassen Füße beim Anlegen sind auch Geschichte.
Die Steuerung ist komplett, es gibt neue Ruder und an zahlreichen Ecken wurde erneuert und verbessert. Alles in allem kam in den zwei Wochen Umbau in Port Louis wieder einmal Bottighofen-Katamaran Bau-Feeling auf: An jeder Ecke war jemand am Schleifen, nebenan zwei Leute am Laminieren, ein Vierter baute noch eine neue Notpinne. Dies sicher 12 Stunden am Tag. Am Mittag gab es Pasta mit Pesto in der Sonne. 14 Tage (17.03 - 01.04) Heckumbau - eine Riesenleistung der Crewmitglieder.
Vellamo ist nun auf dem neuesten Stand und bereit für weitere Abenteuer auf hoher See.
Ein riesiger Dank an alle Helfenden für die unglaubliche Arbeit und die lustige Zeit.
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