Kanarentörn

von Nicola Möckli (Kommentare: 0)

Im Februar hat das Ocean Youth Sailing zwei praktische Hochsee Ausbildungswochen auf den Kanaren durchgeführt. Das Interesse war gross und die beiden 43 Fuss Yachten entsprechend in beiden Wochen ausgebucht. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer durften ein oder zwei Tage als Skipper of the day walten. Sie haben dabei alle Skipperaufgaben wahrgenommen, von der Routenplanung über das Skipperbriefing, der Crewführung, dem Funkverkehr mit den Häfen und Marinas, dem An- und Ablegen bis hin zum Administrativen wie dem Reservieren eines Bootsplatzes für die nächste Nacht. Das Niveau der angehenden Skipperinnen und Skipper war dabei erfreulich hoch und auch die wenigen Segelneulinge haben sich sehr schnell auf den Schiffen zurecht gefunden. Wir haben zwei Wochen lang kaum eine Wolke gesehen und der Wind wie auch die Temperaturen von jeweils rund 20 Grad haben uns kaum je im Stich gelassen. Für Kanarenneulinge waren vor allem die Kap- und Düseneffekte des Windes zwischen den Vulkaninseln eindrücklich. Wo sonst fährt man bei sonnigstem Wetter einfach so von entspannten 15 Knoten Wind in ziemlich sportliche 35 Knoten Wind. Dank den tollen Segelbedingungen konnten wir neben allem anderen auch fleissig Meilen sammeln, fast 500 sm sind es geworden in den zwei Wochen. Die vielen Meilen haben sich auch deshalb bezahlt gemacht, weil wir die Inseln Teneriffa, Gran Canaria und La Gomera besuchen konnten und jeweils kürzere Landausflüge genossen haben. Die Papierkarte sowie der Handpeilkompass haben uns intensiv begleitet und die Präzision der analogen Navigation war oft begeisternd. In den Häfen haben wir jede erdenkliche Möglichkeit wahrgenommen, um Hafenmanöver zu trainieren. So wurde das Gefühl für die grossen Schiffe von Tag zu Tag besser und der eine oder andere Hafenmeister hat sich beeindruckt gezeigt von den Anlegemanövern. Neben dem intensiven Training blieb zum Glück auch ganz viel Zeit, das Leben auf dem Wasser zu geniessen. Wale und ganze Delfinschulen haben uns fast täglich begleitet, die selbstgekochte Paella war fantastisch und das Schwimmen im 3000 Meter tiefen und stahlblauen Atlantik in den kurzen Flautenphasen ein Highlight. So bleiben wohl jedem ganz individuelle Eindrücke, sei dies von erfolgreich geübten Elsa-über-Bord Manövern, der Nachtansteuerung auf La Gomera, den unglaublichen Landschaften der Vulkaninseln, dem Ankern in einer wunderschönen Bucht oder dem befreienden Gefühl vom Einlaufen in den Hafen nach anstrengenden zehn Stunden Amwindsegeln.

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 3 und 9.